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Schmuckgeschichte: «IMMERZEIT»


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IMMERZEIT Uhr

MMERZEIT – Die Uhrgeschichte. Limitiert und Nummeriert

Die Immerzeit-Uhr ist ein persönliches Statement und ein Zeitsegment der Gegenwart. Vor zwanzig Jahren habe ich meine Uhr abgelegt und seit damals nie wieder angezogen. Bin ich somit zeitlos oder habe ich IMMERZEIT?

Viele klagen über zu wenig Zeit. Läuft sie uns denn davon oder wir ihr hinterher? Im Zeitalter der Beschleunigung der Zeit wo sich die Informationsdichte zusehends verdoppelt sind wir umgeben von Zeitanzeigen die uns zeigen wie unsere Zeit abläuft. Zeitablaufanzeige bei der Arbeit am PC, Zeitablaufanzeige auf unseren Handys die wir ungezählte Male im Tag in die Hand nehmen, Zeitablaufanzeige auf öffentlichen Plätzen, an der Bahnhofsuhr, im Einkaufscenter, im Auto. Zeitablaufanzeige stets im Blickfeld an unserem Handgelenk! Es ist Zeit für einen Richtungswechsel. Uhren sind nichts anderes als Zeitmesser die Dir zeigen wie Deine Zeit abläuft. Mit der IMMERZEIT hast Du einen Zeitmesser am Handgelenkt der Dir zeigt dass Du Zeit hast, egal wie spät es ist.

Die unheimlichste Erscheinung des Lebens ist die Zeit.

Undefinierbar, unverkennbar, unmessbar.

Eines Tages kommt man dahinter, dass sie nicht einmal existiert hat.

(Zitat Frank Thiess)

Forscht man in der Geschichte der Uhrzeit, stellt man fest, dass die Menschheit sich erst seit kurzem an der Uhrzeit orientiert. Während es Zeitmessgeräte schon viele Tausend Jahre gibt, tauchten die ersten mechanischen Zeitmesser erst im 14. Jahrhundert auf. Zuvor bediente man sich der Sonnenuhr, der Wasseruhr oder der Sanduhr um den Zeitpunkt, den Zeitablauf bestimmen zu können. Als Galileo Galilei Ende des 16. Jahrhunderts die Eigenschaften des Pendels entdeckte, war der grosse Durchbruch für die Zeitanzeige gelungen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es unmöglich sich bei Verabredungen zu verspäten. Keiner war sich der genauen Zeit bewusst. 10 Minuten früher oder Später waren nicht wichtig. Man verabredete sich wenn die Sonne am höchsten Stand oder wenn sie den Horizont berührt oder orientierte sich an ähnlichen Naturzeichen.

Spinnt man die Idee einer Welt ohne Uhr weiter, würde es wohl bedeuten, dass wir keine Kalender, keine festgelegten Zeiten hätten. Ereignisse würden lediglich andere Ereignisse auslösen, nicht vom Fortschreiten der Zeit bestimmt. Unser ganzes System würde kollabieren, wir sind abhängig von der Möglichkeit Zeit exakt zu messen. Genauso wie von der Stromzufuhr. Innert weniger Tage ohne Strom wäre die Welt lahm gelegt und schlicht und einfach unser Überleben gefährdet. Auch Strom ist eine Erfindung der Neuzeit. 200 Jahre Elektrizität und wir könnten erstmal kaum überleben ohne sie? Davor hat es 5000 Jahre lang ganz gut geklappt. Es ist Zeit sich der Zeit bewusst zu werden und unserer Abhängigkeit von der Uhranzeige, der Zeitmessung.

Emil Oesch schreibt in seinem Buch „Die Kunst Zeit zu haben: „Wir neigen dazu, alles was wir für nicht besonders wertvoll halten zu verschwenden. Genau wie Geld kann man auch Zeit sinnvoll anlegen oder sinnlos verschwenden. Richtig angelegt dient Zeit dazu Ideen zu entwickeln, Vorhaben zu planen, Probleme zu studieren und Lösungen zu finden, uns Wissen, Kenntnisse und Erfahrungen anzueignen. Zeit kostet nichts, wir können sie uns nehmen oder eben nicht. Vielleicht würden wir unsere Zeit besser nützen wenn wir dafür bezahlen müssten. Leider erscheint vielen Menschen Zeit als billig, weil wir gratis und frei darüber verfügen können. Aber es bedeutet nicht, das wir das beste daraus machen.“

Nun denn, frei nach Emil Oesch machte ich mich auf, meine Zeit zu nutzen die Idee einer Uhr zu entwickeln, welche die Zeit ganz anders messen soll und ein ganz neues Zeitgefühl vermittelt. Ich plante das Vorhaben in der antiken Goldschmiedetechnik des Sandgusses umzusetzen. Diese Gusstechnik ist ca 5000 Jahre alt und war im Altertum ein gängiges Verfahren um Objekte und Schmuck herstellen zu können. Die Giesser galten damals als „Meister der Metalle“, waren sie doch befähigt die Welt im Feuer zu verwandeln und aus der Natur etwas Neues zu schaffen.

Als Handwerk ist der Sandguss aber fast gänzlich aus dem Goldschmiedebereich verschwunden, nicht zuletzt wegen mangelnder Präzision und zu grossem Aufwand. Die Technik gilt als nicht „zeitgemäss“, es gibt schon längst professionelle Schmuckgiessereien die Gussarbeiten im Schleudergussverfahren übernehmen, perfektioniert mit hoch technologisierten Maschinen. Kein Sand, keine Flamme, keine Elemente, kein Handwerk. Industrie... Zeitalter.

Seit Jahren arbeite ich mit der Sandgusstechnik die ich mir weitgehend selbst beigebracht habe da es kaum mehr Erfahrungswerte auf dem Gebiet gibt. Ich habe solange experimentiert bis es mir auch gelungen ist die Sandkörner auf der Oberfläche abbilden zu lassen was dem Werkstück seinen Charakter verleiht. Viele Elemente haben Einfluss auf einen gelungenen oder misslungenen Guss wie etwa die Luft in der Form falls sie nicht rechtzeitig entweicht, die Lage jedes einzelnen Sandkorns. Ich habe sogar festgestellt, dass die Wetterlage einen Einfluss auf das Gelingen hat, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Der Sandguss braucht halt Zeit und die Geduld eine Arbeit vielleicht unzählige male von vorne zu beginnen, solange bis es gelingt. Für die IMMERZEIT also genau die Richtige Technik für die Umsetzung in der IMMERZEIT dieses Projektes.

Natürlich hat dieses Projekt auch ein aussergewöhnliches Uhrenband gefordert. Ich fand bei der Schweizer Firma Hirsch das passende Riemen-Lederband aus naturbelassenem, toskanischem Kalbsleder. Handverlesenes Rohleder wird in der Tradition von altem Sattlerhandwerk verarbeitet. Die Lederbänder sind naturbelassen und können beim Tragen durch Wasser und Sonne Patina erhalten.

Auf der Suche nach der Zeit

Wo ist sie hin – die Zeit? Wir lebten die Steinzeit, die Bronzezeit, kennen unterschiedliche Zeitalter, hatten Blütezeiten, stellen unsere Uhren im Sommer anders als im Winter, hatten Urzeit und heute Uhrzeit. Wir erkennen Zeitzeichen, haben Zeitpunkte, reden von Zeiträumen, multiplizieren einen x-Faktor mit dem Faktor Zeit, messen Langsamkeit im Zeitlupentempo, sind zeitlos, zeitlebens. Wir suchen Zeitvertreib. Wollen wir denn die Zeit vertreiben? Gibt es eine IMMERZEIT und wann beginnt sie? Liegt sie etwa in der Vergangenheit und weit vor unserer Zeit? Wird es sie in Zukunft geben oder sind wir mittendrin in der IMMERZEIT? Mittendrin weil wir uns gerade heute, gerade jetzt, in diesem Augenblick für die IMMERZEIT entscheiden? Ist IMMERZEIT eine Frage der Entscheidung, der Einstellung und des Bewusstseins oder taucht sie einfach irgendwann auf, wann wir es am wenigsten erwarten? Und können wir sie erkennen? Wir meinen: Zeit ist Geld. Interessanterweise ist es nicht umgekehrt, auch mit viel Geld lässt sich keine Zeit kaufen. Ist Zeit somit eine Frage der Lebensqualität, der eigenen Zuordnung von Wichtigkeit, des eigenen Fokus und demzufolge ein Bewusstseinszustand? Wunderschön schrieb Christian Morgenstern über Wichtigkeit und Nichtigkeit:

«Alles ist von Wichtig

alles ist nicht gar so wichtig.

Nur die rechte Sichtigkeit,

und du wandelst richtig.»

Zeitforscher haben schon lange festgestellt: in jedem Land, auf jedem Kontinent tickt die Zeit anders und trotzdem ist überall auf der Welt 1 Stunde mit 60 Minuten angefüllt, 1Tag zählt 24 Stunden, 1 Woche 7 Tage mal 24 Stunden. Stunden, Minuten, Sekunden sind eine Erfindung unserer Zeit. Zeit hingegen ist mindestens so alt wie das Universum.

Vor einigen Jahren unternahm ich eine Reise nach Tansania, unter anderem mit dem Ziel den Mount Meru zu besteigen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Kilimanjaro ragt er mit knapp 4600m aus der Ostafrikanischen Steppe empor. Zusammen mit einem afrikanischen Guide startete ich am dritten Tag der Bergtour morgens um eins von der Saddle Hut um den Gipfel kurz nach Sonnenaufgang zu erreichen. Im losen Geröll des erloschenen Vulkankegels und der dünnen Luft hatte ich einige Mühe voranzukommen. Stunden später sah ich in der Ferne schon die Sonne hinter dem Kilimanjaro aufgehen (was übrigens ganz unglaublich und atemberaubend schön ist). Mein Gipfelziel allerdings war noch nicht in Sicht und somit fragte ich schnaufend und keuchend meinen Guide wann wir den Gipfel erreichen werden. Seine Antwort: „Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit.“ Ein gebildeter Mann. Dieser Spruch ist zwar nicht neu, aber so treffend afrikanisch. Wer das Glück hat viel Reisen zu können, hat sicher auch schon festgestellt, die Zeit tickt in jedem Land irgendwie anders.

Jules Vernes 1872 veröffentlichte Romanreise „in 80 Tagen um die Welt“ beschreibt die rassante Reise von Phileas Fogg mit seinem Diener Passepartout um die Welt. Durch den 1869 fertiggestellten Suez Kanal und die Vollendung der transkontinentalen Eisenbahn in Amerika lag damals die Idee der schnellsten Weltumrundung in der Luft. 1870, also genau zwei Jahre bevor Jules Verne seinen Roman veröffentlichte, machte sich tatsächlich ein Mann Namens Georges Francis Train auf, den schnellsten Weg rund um die Welt zu finden. Die Idee des Wettlaufs gegen die Zeit beim Reisen hat bis heute festgehalten. Möglichst viele Städte in möglichst kurzer Zeit. Möglichst viele Länder und Highlights in bitte mal gerade 2 Wochen zu sehen bekommen.

Der Umgang mit dem kostbarsten aller Güter, der Zeit, bestimmt unser Leben. Und wofür wir dieses kostbare Gut einsetzen wollen, bestimmt schlussendlich darüber wie und wofür wir leben. Wenn Zeit eine subjektive Empfindung ist, ist sie eine Frage der Lebenseinstellung und somit der Lebensqualität, der eigenen Zuordnung von Wichtigkeit, es eigenen Fokus und demzufolge ein Bewusstseinszustand?


Die Ausdehnung der Zeit

Im Zen-Buddhismus ist eine der grundlegenden Übungen das Hier und Jetzt so vollkommen wahr zu nehmen, dass die Zeit still zu stehen scheint. Verschiedene Spitzensportler und Zen Meister beschreiben dieses Phänomen in dem die Zeit in Zeitlupe zu vergehen scheint. Eine Art Zeitausdehnung. Tennisstar Jimmy Connors beschreibt Momente der transzendenten Zone. In diesen Momenten wirkte der Ball scheinbar riesig als er über das Netzt kam und schien in Zeitlupe zu schweben. Es schien ihm als hätte er alle Zeit der Welt um zu entscheiden, wo er den Ball aufschlagen sollte.

Die Wahrnehmung der Zeit ist also relativ. Wie Einstein so passend bemerkte: „Wenn Du 2 Stunden mit einer schönen Frau verbringst, kommt es dir vor wie 2 Sekunden. Sitzt Du 2 Sekunden auf der heissen Ofenbank, kommt es Dir vor wie 2 Stunden.“ Einsteins Relativitätstheorie basiert auf der Annahme, dass Zeit nicht absolut ist. Auf der Subatomaren Ebene bewegen sich die Teilchen offensichtlich in der Zeit vor und zurück. Jedes Teilchen hat nach der Feldtheorie seine eigenen rhythmischen Energiestrukturen.

Seit Einstein wissen wir, dass die Zeit relativ ist. Wir machen uns Gedanken zu Raum und Zeit und beides scheint nur zusammen mit dem anderen zu funktionieren. Die Zeit verstreicht wie im Flug oder im Zeitlupentempo. Wir wissen, dass die Uhr für jeden gleich tickt aber die Zeit für jeden eine andere Geschwindigkeit hat. Das „Entschleunigen der Zeit“ wird in der Heute-Zeit immer öfter zum Thema. Wir möchten gerne langsamer und so genannt gemütlicher leben. Lassen uns von Elektronischen Geräten viel Arbeit abnehmen. Waschmaschinen erübrigen den Spaziergang zum Fluss und die eiskalten Finger beim Waschen und Schrubben der Kleider im kalten Flusswasser. Der Tumbler entbindet uns von der Schwerstarbeit die nassen Kleider an die Leine zu hängen. Die Geschirrspülmaschine sorgt für fleckenlosen Gläserglanz. Der Mixer mischt knetet und rührt die E-Stoffe der zähen Fertig-Backmischung aus dem Beutel gut durch. Die Elektrische Brotschneidemaschine verhindert ungewollte Muskelanstrengungen am frühen Morgen und der elektrische Büchsenöffner macht uns höchst komfortabel Dosenfutter zugänglich. Von Mikrowellen lassen wir uns die Fertig-Menus garen. Die Telefone machten wir Kabellos so können wir von überall und in jeder Position, zu jeder Zeit empfangen werden und auf Empfang sein. Damit bei Gesprächen der Arm nicht einschläft, haben wir auch die entsprechenden Headsets dazu, selbstverständlich können wir so das Telefongespräch auch nützen indem wir während des Haushaltens noch mit der Freundin plaudern können. Selbst das Bücherlesen bleibt uns erspart. Können wir doch nun seit geraumer Zeit das letzte bisschen Zeit das uns verbleibt totschlagen indem wir in die Ferne sehen oder unromantisch ausgedrückt: Fernsehen. Ja und Computer, Computer braucht ein jeder mindestens Zwei. Ein PC fürs Homeoffice mit 21 Zoll Bildschirm und ein Laptop um das ganze Büro stets durch die Gegend zu schleppen. Zusammen mit dem I Pod, I Pad und I Phone, um auch wirklich von der Aussenwelt isoliert zu sein aber das Gefühl zu haben, mitten drin zu stecken. Jederzeit und überall erreichbar, on-line. Auf der Linie sein – was heisst denn das? Linear unterwegs sein, dem Zeitgeschehen angeschlossen oder ausgeliefert? Dank all dieser technischen Errungenschaften sollten wir doch eigentlich viel mehr Zeit zur Verfügung haben - so war es doch die Absicht dieser Technologien – oder etwa nicht? Tatsache ist: wir leben in einer Beschleunigung der Zeit, unsere Informationsdichte verdoppelt sich beständig

Und schliesslich hat uns der Fortschritt das neue Wort „Zeitmanagement“ untergejubelt. Welch ein Erfolg unserer Wohlstandsgesellschaft! Jetzt müssen oder wollen wir schon unsere Zeit managen, die Zeit, ein immaterielles Gut. Es ist höchste Zeit für die IMMERZEIT.

Nimm Dir Zeit um zu arbeiten,

es ist der Preis des Erfolges.

Nimm Dir Zeit um Nachzudenken,

Es ist die Quelle der Kraft.

Nimm Dir Zeit um zu Spielen,

es ist das Geheimnis der Jugend.

Nimm Dir Zeit um zu leben,

es ist die Grundlage des Wissens.

Nimm Dir Zeit um freundlich zu sein,

es ist das Tor zum Glücklichsein.

Nimm Dir Zeit um zu Träumen

Es ist der Weg zu den Sternen.

Nimm Dir Zeit um zu lieben,

es ist die wahre Lebensfreude.

Nimm Dir Zeit um froh zu sein,

es ist die Musik der Seele.

(Unbekannter Irischer Verfasser)


Trage die IMMERZEIT mit dem Gedanken dass Du an diesem Tag IMMERZEIT hast. Hier und Heute im Jetzt zu leben. Das einzige was zählt ist die Gegenwart. Die Vergangenheit kannst Du nicht ändern und die Zukunft ist noch nicht da.

Zeit zu haben, sich Zeit zu nehmen ist ein Privileg. Herr oder Frau über die eigene Zeit zu sein, ein Luxus den sich zu leisten es lohnt! Es gibt Menschen auf die man konstant waren muss, weil sie sich die Zeit nicht einteilen können. Fälschlicherweise wird dies mit wichtig sein gleichgesetzt. Die ständige Handy-Erreichbarkeit bedeutet nicht, dass wir so wichtig sind, sondern dass wir es zulassen, dass andere frei über unsere Zeit verfügen. Wie Karl Lagerfeld es ausdrückt: „Handys sind grossartig! Fürs Personal.“

Die Zeit ist Euer,

was sie sein wird,

wird sie durch Euch sein

(Carl von Clausewitz 1780-1831)

Nicole Grob, Goldgiesserin

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